Der schwere Weg ins Arbeitsleben

Folgender, auf Facebook veröffentlichter, Hilferuf unserer Vereinsvorsitzenden Evelyn Schuller steht leider exemplarisch für die schwierige Situation, mit der viele Familien von Kindern mit Handicap sich nach dem Verlassen der Schule konfrontiert sehen:

Ich bin total verzweifelt!
Wie kann es sein, dass es nach der Schule kaum noch Einrichtungen gibt, in denen Unterstützte Kommunikation gefördert und gelebt wird?
Mein Sohn Max ist mehrfach schwerstbehindert und kommuniziert mit einem Talker den er mit der Nase  ansteuert. Es war ein schwieriger Weg dorthin, doch jetzt kann er sich gut verständigen.

Im Sommer beendete Max die Schule und kam in eine Tagesförderung.
Wir hatten mühsam einen Platz gefunden; sie sagten uns, dass sie sich mit Unterstützter Kommunikation auskennen.
Doch auch hier war schnell klar das sie meinem Sohn nicht gerecht werden können und Max total unterfordert sei. Er weinte Tag und Nacht und ich konnte es ihm nicht länger zumuten in die Tagesförderung zu fahren.
Jetzt ist Max zu Hause und es scheint keine Einrichtung zu geben, in der er einen Platz findet und sich wohl fühlt. Ich muss jetzt ebenfalls zu Hause bleiben und verliere meinen Job.

Ich glaube auch, dass es nicht nur daran liegt, dass Unterstützte Kommunikation noch ein Fremdwort für viele nach-schulischen Angebote ist, sondern auch am System selbst.
Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß: Man landet in homogenen Gruppen und hat nur die Wahl zwischen Tagesförderung oder Werkstatt. Unsere Kinder sind geprägt vom Inklusionsgedanken, doch was dann nach der Schule kommt lässt viele verzweifeln.
Auf diesem Weg möchte ich fragen, wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat, oder einen Rat für uns weiß?

Evelyn und Max

Es muss mehr begleitende Angebote für den reibungslosen Wechsel in das „Arbeitsleben“ geben.
Außerdem sind die klassischen Formen der Werkstatt- und Tagesförderangebote einfach nicht mehr zeitgemäß.
Ein erster, wichtiger Schritt wäre unter anderem, dass die modernen Mittel der Unterstützten Kommunikation endlich mehr Einzug in die Einrichtungen für Erwachsene Menschen mit Handicap finden.

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