Am Montag, den 17.07. fanden sich in Schenefeld 15 interessierte Eltern und Angehörige junger Menschen mit Behinderung zusammen, um den gemeinnützigen Verein WegGefährten e.V. zu gründen. Der Verein möchte ein inklusives Wohnprojekt schaffen. Es soll in zentraler Lage Schenefelds Inklusion zur Selbstverständlichkeit werden lassen. Kurze Wege zu Einkaufsmöglichkeiten, kulturellen Angeboten und dem ÖPNV sollen das „Mitten drin“ fördern.
„Die Wohngemeinschaft soll Platz für viel Individualität bieten“, betont Mitinitiatorin Evelyn Schuller. „Jeder darf zusammen mit anderen und für sich sein.“ So soll der Artikel 19 der UN-Behindertenrechtskonvention umgesetzt werden. Die UN-Konvention fordert, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt die Möglichkeit haben sollen, ihren Aufenthaltsort zu wählen und zu entscheiden, wo und mit wem sie leben.
Evelyn Schuller – selbst Mutter eines Kindes, das immer auf Assistenz angewiesen sein wird – fragt sich, wie es weitergeht, wenn ihr Sohn Max erwachsen wird? In einer Werkstatt wird es für ihn keine Arbeit geben, die er selbstständig erledigen könnte. In der klassischen Tagesförderung wird er sich langweilen und nicht wohl fühlen, weil er immer Kind bleiben wird. So geht es vielen Eltern in vergleichbarer Situation, die sich zur Gründungsversammlung der „WegGefährten“ zusammengefunden haben.
Die Initiatoren legten die Ziele des Vereins fest. Zum einen soll der Verein durch Öffentlichkeitsarbeit für das Wohnprojekt werben und mit möglichen Kooperationspartnern und Investoren verhandeln. Zum anderen erhoffen sich die Vereinsmitglieder viele Unterstützer*innen und Sponsoren zu finden.
Nach Verabschiedung der Satzung wählten die Gründungsmitglieder den Vorstand. Er setzt sich zusammensetzt aus der Vorsitzenden Evelyn Schuller (40), alleinerziehende Mutter und Pflegefachkraft aus Schenefeld und den beiden stellvertretenden Vorsitzenden Katy Kaiser (49), Diplom Ingenieurin aus Rellingen, sowie Berit Andresen (41), alleinerziehende Mutter, Reiseverkehrskauffrau aus Hamburg.